Thlaspi caerulescens
Die krautige Pflanze ist eine der ersten, die neben dem Huflattich (Tussilago farfara) den Frühling im schwedischen Lappland ankündigt. Sie blüht bereits im März, wobei sich die Blütezeit wegen der teilweise in den Mai bleibenden Schneedecke nicht vor Mai beginnt.
Erkennen
Der Kreuzblütler entwickelt Blütenstände, die sich weißen bis hellroten Einzelblüten zusammensetzen. Im jungen Zustand leuchten die Kronblätter gelegentlich in einem hellen Blaurot. Das Alpen-Täschelkraut besitzt eine grundständige Blattrosette und wenige wechselständig angeordnete Stängelblätter.
Die Art ist leicht mit dem Berg-Hellerkraut (Thlaspi montanum) zu verwechseln, welches jedoch weitaus seltener vorkommt. In Schweden fehlt es.
Standort
In Deutschland besiedelt die Art trockene Bergwiesen und an rasigen Böschungen. Typische Standorte in Schweden sind Rasenflächen, Viehweiden, Wegränder und Feldränder. Die Art wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingeschleppt. Theorien besagen, dass Samen des Alpen-Täschelkrauts vermutlich mit aus Deutschland eingeführten Grassamen vermischt war. Heute ist es eine typische Pflanze auf menschlich genutzten Wiesen und Landwirtschaftsflächen.
Interessantes
Das Alpen-Täschelkraut ist auch als Gebirgs-Hellerkraut bekannt. Es besitzt die Fähigkeit Zink im Gewebe einzulagern. Die Zinkkonzentration kann in den Pflanzenteilen die Toleranzgrenze der meisten Pflanzen um ein 300-faches übersteigen.
Nutzung
Im Frühjahr ergeben die zarten Wurzeln eine scharfe Gemüsebeilage, allerdings sind die Erträge der zarten Pflänzchen nicht besonders hoch. Die Blätter haben einen bitterlich-senfigen Geschmack und treffen nicht unbedingt jeden Geschmack. Wer es etwas dezenter mag, kann die Blüten als essbare Dekoration verwenden. Komplette Blütenstände geben einem Wildpflanzensalz eine senfartige Note. Sie schmecken gut auf einem Butterbrot mit Kaviarcreme.
Habitus | © Johannes Hansen Grundblattrosette | © Johannes Hansen